• „Die ewige tragische Liebe...“
      • „Die ewige tragische Liebe...“

      • 01.11.2023 16:59
      • Zu Besuch bei Romeo und Julia in Rudolstadt
         
      • Begleitend zum Unterricht über William Shakespeare, das Elisabethanische Theater und natürlich die Tragödie von den beiden Liebenden, die unglücklicherweise zwei seit Generationen verfeindeten Adelshäusern entstammen, besuchte die Klasse 10 a die Vorstellung „Romeo und Julia“ des Theaters Rudolstadt im Spielort Stadthaus, begleitet von der Klassenleiterin Frau Heinrich und der Deutschlehrerin Frau Schergaut, am 29.09.2023. Mit diesem Theatererlebnis starteten wir gleichzeitig in die Herbstferien. Bis zum Besuch hatten wir immerhin den 1. Akt gemeinsam erarbeitet und konnten nun sehen und erleben, wie sich der Konflikt zuspitzt und auf tragische Weise löst.

        Viele Figuren, Mercutio, Tybalt und zuletzt natürlich Romeo und Julia selbst, kommen ums Leben, ehe sich die verbitterten, im Konflikt und gegenseitigem Hass feststeckenden Eltern endlich besinnen. Erst der Tod ihrer Kinder, Romeo aus dem Hause Montague und Julia aus dem Hause Capulet, bringt die Beendigung des Konfliktes. Vorher war keine dauerhafte Einsicht möglich, trotz des Verbotes des Herrschers, Prinz Escalus, der den Frieden für Verona erzwingen wollte und harte Strafen bei weiterer Gewalt androhte. In tiefer Trauer um die verlorenen jungen Menschen, Julia und Romeo waren die einzigen Kinder, beschließen die Eltern, jeweils ein goldenes Mahnmal für die Tochter/den Sohn des gerade noch feindlichen Hauses errichten zu lassen. Die Geschichte, die seit William Shakespeares Zeiten immer noch und immer wieder überall auf der Welt Menschen berührt, ließ auch die Zehntklässler nicht kalt. Sie verfolgten aufmerksam das Geschehen auf der Bühne, stellten fest, dass es Veränderungen zum Stück gab, wie die weibliche Besetzung Benvolios oder das Reduzieren der Ehepaare Montague und Capulet auf jeweils eine Person. Aber auch moderne, unerwartete Kostüme oder ein Bruder Lorenzo, der durchaus nicht wie ein Franziskanermönch, dafür aber wie der etwas gealterte Shakespeare selbst aussah, fielen auf. Die Bühne mit den Bögen in Lamellenoptik gab der Phantasie für alle Handlungsorte Raum, vom Ballsaal bis zum Grab. Die schauspielerischen Leistungen wurden lebhaft diskutiert und bewertet. Die 10 a stellte ein sehr neugierig-interessiertes, aufmerksames und daher auch diszipliniertes Publikum dar, was man nicht von allen im Stadthaus anwesenden Schülergruppen sagen konnte. Das störende Verhalten etlicher anderer Besucher stellte den einzigen unangenehmen Aspekt dieses sonst so gelungenen „Lernens am anderen Ort“ dar.

        H. Schergaut

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